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AUFNAHMEN

Romantic Viola Music

Hendrik Andriessen 1892–1981: Sonatine für Viola und Klavier; Friedrich Kiel 1821–1885: Drei Romanzen, op. 69; Heinrich von Herzogenberg: Drei Legenden, op. 62; Heinrich XXIV., Prinz Reuss 1855–1910: Sonate in G-dur, op. 22; Joseph Joachim 1831–1907: Hebräische Melodien, op. 9

Anna Barbara Dütschler, Bratsche
Marc Pantillon, Klavier
Claves CD 50-9905
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Dass es heute ein recht umfangreiches Repertoire für die Bratsche gibt, verdanken wir hauptsächlich den deutschen Komponisten der ausgehenden Romantik, die den «melancholischen» Klang des Instruments schätzten und wirkungsvoll einsetzten.
Hummel und Humperdinck reservierten der Bratsche einen besonderen Platz in ihren Kammermusikwerken, Schumann widmete ihr mit seinen «Märchenbildern» einen Zyklus, und besonders erwähnenswert sind das Doppelkonzert und die Stücke für Klarinette, Bratsche und Klavier von Max Bruch. Brahms selbst autorisierte die Transkription für Bratsche seiner zwei Sonaten, was wegweisend war für die späteren Werke von Reger und Hindemith.

Die Komponisten auf der vorliegenden Aufnahme sind weniger bekannt als die oben genannten, aber sie gehören der gleichen traditionsbewussten Bewegung an, die sich im Gegensatz zur Wagnerschen Schule ganz der Kultivierung der Kammermusik und dem Fortbestand der Romantik verschrieben hatte. Es sind Komponisten aus dem direkten Umfeld von Brahms, die daran erinnern, dass dieser zu seiner Zeit keine isolierte Erscheinung war und dass es am Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland neben den Anhängern der «Musik der Zukunft» viele angesehene Musiker gab, deren Wiederentdeckung mehr als eine interessante Überraschung bereit hält.

 

 

Ignaz Lachner 1807-1895
Die Sechs Trios für Violine, Bratsche und Klavier

Ignaz Lachner 1807-1895
Sechs Trios für Violine, Bratsche und Klavier

Marc Pantillon, Klavier,
Stefan Muhmenthaler, Violine
Anna Barbara Dütschler, Bratsche
Claves CD 50-9802/3 (2 CDs)
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Diese Aufnahme, eine Ersteinspielung mit Klaviertrios von Ignaz Lachner, weist zwei Besonderheiten auf: Zum einen sind der Komponist und seine Werke grösstenteils unbekannt, zum anderen ist die Wahl der Viola, die im Trio das Cello ersetzt, höchst ungewöhnlich und überaus reizvoll.

Auch Ignaz Lachner ist, wie Giuseppe Martucci und so viele andere, zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Er wurde in Rain am Lech (Bayern) in eine Musikerfamilie hinein geboren, hatte zahlreiche Brüder und Schwestern. Der Vater war Organist und unterrichtete seine Kinder schon früh in der Musik. Ignaz spielte Geige und Viola und hatte das Glück, als 19-jähriger mit seinem älteren Bruder nach Wien reisen zu können, wo er die Bekanntschaft von Schubert und dessen Freundeskreis machte. Hier erhielt er wichtige künstlerische Impulse, die seine weitere Laufbahn als Musiker, Dirigent und Komponist prägen sollten. Als Komponist blieb er der Tradition verbunden, den Wiener Klassikern, und die grossen Umwälzungen und Neuerungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Wagner, Liszt, Bülow und andere haben dazu beigetragen, dass Ignaz Lachner als Vertreter einer traditionellen Musikrichtung in Vergessenheit geriet.
Die sechs Trios gleichen sich formal, haben aber jedes seine eigene Atmosphäre, sind entweder klassisch durchsichtig oder symphonisch, dichter gesetzt. Lachners breite Farbpalette wirkt immer wieder überraschend vielseitig und lebendig - Ein Repertoire zusammengefunden, das sich lohnt, aufgeführt zu werden.

 

Sonaten für Bratsche und Hammerflügel

Carl Stamitz 1745-1801: Sonate B-dur
Johann Nepomuk Hummel 1778-1837: Sonate Es-dur Op.8, No.3; Carl Ditter von Dittersdorf 1739-1799: Sonate Es-dur; Johann Baptist Vanhal 1739-1813: Sonate Es-dur

Anna Barbara Dütschler, Bratsche
Ursula Dütschler, Hammerflügel
Claves CD 50-9502
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Die vier Komponisten dieser Aufnahme sind durch vielerlei Fäden miteinander verbunden: Sie reisten viel und weit, zogen zusammen von Hof zu Hof, konzertierten, komponierten und beeinflussten sich auf diese Weise gegenseitig. Sie waren zu ihrer Zeit alle berühmt, sogar gefeierter als Mozart und Beethoven. Haydn und Mozart schätzten die symphonischen Werke von Vanhal, sie spielten zusammen mit ihm und Dittersdorf zuweilen Quartett (Mozart spielte Bratsche). Mozart kam auf seinen Reisen an den Mannheimer Hof, wo Vater Stamitz sein berühmtes Orchester leitete (Mannheimer Schule), und Hummel lebte zwei Jahre als Schüler bei Mozart und wurde stark von ihm beeinflusst.

Die vorliegenden Sonaten für Bratsche und Klavier überzeugen durch ihre Leichtigkeit, ihre Schlichtheit sowie ihren Charme. Es sind Kompositionen, die es verdienen, wiederentdeckt und gespielt zu werden.

 

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